Liebe Frau Nehls,
ich
fange einfach mal so an: schön, dass es Sie gibt! Denn sonst würde es mich
vielleicht nicht mehr geben. Und es ist doch so schön auf dieser Welt. Und mir
macht es großen Spaß, sie noch ein wenig bunter zu machen.
Ich
heiße Gekko, bin aber kein Gecko (haha) sondern ein sehr sehr schöner, sehr
sehr großer und sehr sehr bunter Papagei. Also bestimmt der Allerschönste und
auch Allerlustigste weit und breit. Und ich habe ein tolles Zuhause. Etwas
ungewöhnlich vielleicht aber toll.
Ich
wohne in einer Firma. Nicht das, was Sie sich jetzt vielleicht vorstellen, so’n
altes dunkles und kaltes Gemäuer – nein nein! Ich bin das Maskottchen einer
kleinen, sehr erfolgreichen Softwarefirma und die haben ein ganz modernes neues
Firmengebäude mit einem Wahnsinns-Empfangsbereich. Groß, hell und luftig. Und
da wohne ich. Ich habe einen großen Käfig zum schlafen, der ist immer auf und
ich kann schlafen wann ich will. Aber meistens bin ich eh in dieser
Empfangshalle und sitze in den Palmen, die dort in großen Kübeln stehen. Oder
auf den Lampen, auf denen man sogar etwas schaukeln kann. Bei uns ist immer
ziemlich viel los, die Mitarbeiter gehen ständig bei mir vorbei wenn sie zu
einem Kollegen ins Büro wollen und mit den meisten kann man Blödsinn machen
oder herumschäkern. Wenn Kunden kommen, halte ich mich etwas zurück, manche
sehen mich gar nicht und wenn ich dann im Sturzflug von einer Palme angeflogen
komme, kriegen die manchmal sogar richtig Angst, hihi, sehr spaßig! Die Mädels
am Empfang pfeifen mich dann zurück, wenn’s mal wieder mit mir durchgeht. Aber
manche muss ich auch einfach ein wenig ärgern, da kann ich gar nicht anders.
Aber
um zurück zum Thema zu kommen (diesen Satz habe ich mal in einem Seminarraum
aufgeschnappt), ohne Ihre Homöopathie für Tiere würde es mich vielleicht nicht
mehr geben. Okay, vielleicht mache ich es jetzt ein bisschen zu dramatisch
(Drama, Baby!!! – auch aufgeschnappt) aber ich wäre bestimmt nicht mehr länger
das Maskottchen dieser Firma gewesen. Ich hatte nämlich Probleme mit meinem
Gefieder. So richtige Haut- und Fellprobleme, wie man in Ihrer
Branche so sagt. Meine Haut juckte und spannte, dauernd musste ich mich mit
meinem Schnabel kratzen. Das ging so weit, dass ich mir meine schönen bunten
Federn regelrecht heraus riss. Ich war richtig krank in dieser Zeit, fühlte
mich schlapp und müde, meine Augen tränten und ich hockte nur noch in meinem
Käfig. Den Mädels am Empfang fiel das natürlich als Erstes auf und schon bald
brachten sie mir irgendein Medikament mit, was sie mir in meinen Napf gaben.
Das sah erstens komisch aus und zweitens roch es ekelhaft. Ich hab’s nicht
angerührt. Ein anderer Kollege brachte dann ein paar Tage später Salbe für
meine Federn mit. Pffhhh!!! Haben Sie schon mal Federn eingecremt? Eben! Geht
doch gar nicht, wenn dann bitte auf die Haut. Das versuchten sie auch aber es
nützte nichts. Der Chef fing dann an vom Tierarzt zu reden und dass ich
vielleicht für die nächste Zeit nicht mehr am Empfang sein soll, weil ich doch bestimmt
Ruhe bräuchte. Einzelhaft für mich!?! Pah! Der wollte bestimmt nur keinen
zerrupften Papagei vorne sitzen haben. Aber okay, der Chef ist ein netter, und
einen guten ersten Eindruck macht ein kranker Papagei im Empfangsbereich auch
nicht.
Ich
wurde dann „Chefsache“ und wurde mitsamt Käfig in sein Büro umquartiert. War
auch ganz interessant so rückblickend…was ich alles mitgekriegt habe, da könnte
ich so einiges aus dem Nähkästchen plaudern …aber mein Schnabel ist
verschlossen wenn’s um die Firma geht, Ehrensache!
Und
dann kam ein Kollege zur Besprechung zum Chef, sah mich kranken Papagei aus der
Nähe, guckte genauer und hatte den rettenden Einfall mit der Homöopathie für Tiere. Er sprach mit dem Chef und wollte sich darum kümmern, dass ich so schnell
wie möglich wieder gesund werde.
Ein
paar Tage später kam er dann mit den Globuli an. Ich sah die Kügelchen und
überlegte, wie ich die wohl fressen sollte aber der Kollege löste sie einfach
in meinem Trinkwasser aus. Schlaues Köpfchen, naja, sonst würde er auch nicht
bei uns arbeiten!
Der
Rest ist schnell erzählt. Ich wurde wieder gesund und das sogar ziemlich
schnell. Hätte keiner von den Mitarbeitern gedacht. Und wissen Sie was? Meine
Federn sind noch schöner und glänzender geworden dadurch. Da bin ich auch
megastolz drauf und zeige sie jedem Besucher der zur Tür hineinkommt. Ich sitze
nämlich wieder unten am Empfang bei meinen Mädels.
Einen
lieben Pick mit dem Schnabel für Sie Frau Nehls! Und machen Sie weiter so mit
Ihren Globuli und der Homöopathie für Tiere! Ihr Gekko
P.S.:
Wer ist denn eigentlich Ihr Firmen-Maskottchen?